Der Alltag vieler Menschen wurde durch COVID-19 komplett auf den Kopf gestellt. Doch wie haben sich Ernährungs- und Bewegungsverhalten in dieser extremen Ausnahmesituation verändert?
Die nu3 Corona-Studie liefert Antworten. Im Mittelpunkt der Studie stehen Fragen rund um die Auswirkungen auf Stimmung, Ernährung, Bewegung und Körpergewicht in Zeiten von eingeschränktem Alltag, Social Distancing und Home-Office.
Die hier vorgestellten Studienergebnisse gelten, sofern nicht anders angegeben, für die gesamte DACH-Region. Sie zeigen Chancen sowie Herausforderungen: „Das Ausmaß der Gewichtszunahme innerhalb kürzester Zeit ist erschreckend. Die Erfahrungen der letzten Wochen haben eines gezeigt: Der bewusste Umgang mit Ernährung und Bewegung ist in Zeiten der Einschränkung besonders wertvoll und wichtig. Manchen fällt dies offenbar schwerer als anderen. Jetzt müssen wir die Menschen mit konkreten Ernährungs- und Bewegungstipps unterstützen“, so Robert Sünderhauf, Geschäftsführer von nu3.
Übergewicht ist eines der größten Gesundheitsprobleme unserer Zeit. Wie eine in 2019 veröffentlichte Studie der OECD zeigt, werden Schätzungen zufolge 2025 weltweit 2,7 Milliarden Erwachsene übergewichtig sowie über 1 Milliarde von Adipositas (Fettleibigkeit) betroffen sein. Dieses ohnehin schon rasante Wachstum dürfte sich durch die Corona-Krise noch weiter verstärken.
Die Studienergebnisse für die DACH-Region:
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Körpergewicht sind erstaunlich. Die Betrachtung einzelner Faktoren wie Ernährung und Bewegung gibt Aufschluss über die Gründe. Gleichzeitig darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass einige Menschen sogar von der Ausnahmesituation profitieren konnten.
War vor Corona alles besser?
Ein Blick auf jene Befragte, die keine Veränderung durch Corona festgestellt haben:
*Den Empfehlungen zufolge sollten Erwachsene, auch ältere Menschen, wöchentlich mindestens 150 Minuten lang eine körperliche Ausdaueraktivität von moderater Intensität betreiben. Dabei wird hervorgehoben, dass eine moderate Betätigung gesundheitsfördernde Wirkung hat und dass das empfohlene Maß durch Summierung relativ kurzer Bewegungseinheiten erreicht werden kann.
Um diese Frage zu beantworten, lohnt ein Blick auf verschiedene demografische Daten:
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die meisten Menschen insbesondere Schwierigkeiten mit einer ausgewogenen und einer auf ihren Kalorienbedarf abgestimmten Ernährung haben und diese bei einem Teil durch Corona-Einschränkungen noch verstärkt wurden. Außerdem fällt seltenes Snacken und bewusstes essen fernab des Arbeitsplatzes sowie ausreichende Bewegung schwer.
"Uns liegt es besonders am Herzen, eine langfristig gesündere Ernährung sowie mehr Bewegung zu erleichtern und insbesondere all diejenigen zu unterstützen, die von negativen Auswirkungen der Corona-Einschränkungen betroffen sind. Wir haben daher nützliche Tipps zusammengestellt, die den Weg zu eigenen Zielen so einfach und effektiv wie möglich machen und auch in Zeiten von Home-Office und Social Distancing leicht umsetzbar sind", so Kimberly Simon, Ernährungsexpertin bei nu3.
Die Tipps sind gleichermaßen geeignet für alle, die ihren Lifestyle optimieren, und diejenigen, die lästige Pfunde als Folge der Corona-Einschränkungen wieder loswerden möchten. Unsere Empfehlung: Starte noch heute und hol das Beste aus dir heraus! Für deine Ernährung, deinen Körper und dein Wohlbefinden. #bettermewithnu3
Harris-Benedict-Formel zur Berechnung des Grundumsatzes
Berechnung des Gesamtenergiebedarfs
Der folgende Vergleich verdeutlicht die Veränderung des Kalorienverbrauchs: Überträgt man diese Berechnungen für Grundumsatz und Gesamtenergiebedarf, verbraucht eine 30-jährige Büroangestellte mit einem Körpergewicht von 70 Kilogramm, einer Körpergröße von 170 cm und aktivem Lebensstil bedingt durch Social Distancing und Home-Office täglich rund 400 Kalorien weniger:
Wenig Bewegung und langes Sitzen bedeuten nicht nur Rückenschmerzen, sondern auch einen sinkenden Kalorienverbrauch und – bei nicht angepasster Ernährung – zusätzliche Pfunde.
Doch sein Bewegungspensum zu erhöhen, ist leichter als gedacht. Während du im Home-Office bereits mit effektivem Planking, kraftvollen Liegestützen und sanften Dehnübungen deinen Pfunden den Kampf ansagst, eignen sich im Büroalltag mittags Spaziergänge an der frischen Luft und Mobilisationsübungen für zwischendurch. Dazu solltest du mindestens 2-3 x, besser 4-5 x pro Woche ein Workout einplanen. Tipp: Solltest du keinen Fitnesstracker haben, kann dir ein Handywecker helfen, an kurze Bewegungspausen in regelmäßigen Abständen zu erinnern.
Um die Auswirkungen von Corona-Einschränkungen zu kompensieren, bedarf es neben sportlicher Aktivität ebenso einer ausgewogenen Ernährung.
Alle, die ihren Kalorienbedarf bereits kennen, können diesen Tipp überspringen. Für alle anderen gilt: Es gibt zahlreiche Rechner, die dir helfen, deinen Kalorienbedarf zu bestimmen. Nutze diese, um deine Kalorienaufnahme sowie deinen Kalorienverbrauch, z. B. auch durch sportliche Aktivität zu ermitteln. Schau dir dazu auch gerne unsere Berechnungsgrundlage im Exkurs-Teil oben an. Wenn du abnehmen möchtest, sollte dein errechneter Wert über deiner Kalorienaufnahme liegen. Solltest du mit deinem Gewicht zufrieden sein, achte darauf, dass sich Kalorienaufnahme und -verbrauch ungefähr die Waage halten. Um zuzunehmen, musst du immer mehr Kalorien aufnehmen als du verbrauchst.
Wichtig ist außerdem, dass du die Verteilung der Makronährstoffe – Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett – entsprechend deiner Bedürfnisse und Wünsche festlegst und deine Ernährung darauf ausrichtest. Denn wie soll man sein Gewicht halten oder gar verändern, ohne zu verstehen, was man tagtäglich zu sich nimmt und welche Nährstoffe entscheidend sind?
Kennst du deinen Kalorienbedarf und weißt, was du zu dir nehmen sollst, ist der erste Schritt getan. Anschließend stellt sich die Frage, welche Lebensmittel sich am besten dazu eignen.
Es ist enorm wichtig zu verstehen, wie sich Lebensmittel zusammensetzen, welche Makronährstoffe enthalten sind und mit welchen Lebensmitteln gültige Empfehlungen erreicht werden können. Neben dem Kaloriengehalt müssen daher unbedingt auch die Mengen der Makronährstoffe berücksichtigt werden.
Widme dich daher der Zusammensetzung von Lebensmitteln. Woraus bestehen sie? Woher kommen Kalorien? Bei verpackten Lebensmitteln hilft die Nährwerttabelle und prinzipiell auch überall kostenlos verfügbare Übersichtstabellen.
Noch mehr Struktur und Kontrolle liefert dir ein Ernährungstagebuch, in dem du alle konsumierten Lebensmittel und Getränke notierst. Klingt lästig und kompliziert? Spezielle Apps helfen dir, alles schnell zu erfassen. So bekommst du ein besseres Gefühl dafür, wie du deine Ernährung optimieren kannst und gegebenenfalls auch überflüssige Kilos wieder loswirst.
Egal ob Home-Office oder Büro: Zu wissen, wann und warum wir essen, kann nur hilfreich sein. Denn: Oft fühlen wir uns hungrig, obwohl wir eigentlich Durst haben. Reflektiere also mit Hilfe deiner Einträge deine Ernährung und werde dir über Ungesundes bewusst. Achte dabei insbesondere auf deine Aufnahme von Zucker, Fett und Salz sowie unnötiges Snacken. Tausche Stück für Stück deine „Sünden“ durch gesunde Alternativen, die reich an Mikronährstoffen sind, aus.
Alle, die durch die Corona-Einschränkungen im Home-Office arbeiten, kennen es vermutlich nur zu gut: Die ursprünglichen Vorsätze gingen schneller über Bord als uns lieb war. Die Küche ist nur einen Katzensprung entfernt, Essen so ständig verfügbar. Und die Kollegin gegenüber, die beim zweiten Stück Schokolade kritische Blicke zuwirft, ist auch nicht da. Häufig führt der Weg direkt zum Kühlschrank und man isst mehr als gewöhnlich, wie unsere Studie zeigt. Psychologen nennen dieses Verhalten liebevoll „Grazing“, in Anlehnung an grasende Kühe. Doch keine Sorge – es gibt effektive Tipps, das zu verhindern.
Frische Frühstücksbrötchen vom Bäcker um die Ecke, in der Mittagspause schnell in die Kantine und auf dem Heimweg noch schnell beim Lieferservice bestellen. Unsere Gedanken reichen oft nur bis zur nächsten Mahlzeit – wenn überhaupt. Warum auch? An ständig verfügbare Lebensmittel haben wir uns alle gewöhnt.
Doch nicht nur in Corona-Zeiten ist eine gute Planung das A und O. Um langfristig erfolgreich zu sein:
So bleiben überflüssige Pfunde im Regal und landen nicht in deinem Einkaufskorb.
Ganz unabhängig davon, wo du arbeitest, solltest du neben deinem Einkauf auch deine Mahlzeiten immer bewusst planen. Lege dir konkrete Zeiten für deine drei Hauptmahlzeiten und genaue Essenspausen fest. Und halte diese wie ein Meeting strikt ein. Geregelte Essenszeiten geben dir die nötige Struktur, wenn dein Alltag mal wieder Kopf steht. Sie helfen, deine Kalorienaufnahme zu kontrollieren und unterstützen dich so auch beim Abnehmen.
Dies erfordert insbesondere im Home-Office eine große Portion Disziplin. Nicht nur, um allen anderen Ablenkungen zu widerstehen – sondern insbesondere, um nicht permanent ans Essen zu denken. Und wie wir alle wissen, kann besonders der Heißhunger auf Süßes richtig gemein sein.
Wenn Rituale, wie beispielsweise etwas Süßes nach einer herzhaften Mahlzeit, oder Heißhunger kommt, hilft es, ein großes Glas Wasser zu trinken und 60 Sekunden abzuwarten. Frage dich in dieser Zeit, ob du wirklich sicher bist, dass du das jetzt essen musst und auf gar keinen Fall widerstehen kannst. Sei dir bewusst darüber, dass es häufig die unbewussten Handlungen sind, die uns schwach werden lassen.
Gerade im Home-Office erwischt man sich häufig vor dem Süßigkeiten-Fach. Und dieses ist seit Corona besonders gut gefüllt, will man den Zahlen des Süßwarenhandelsverbandes glauben. Wenn es doch nicht anders geht und du snacken möchtest, dann immer gesund: zum Beispiel selbstgemachte Gemüsechips aus dem Ofen – diese haben deutlich weniger Salz und Fett als die gekauften Varianten.
Achte außerdem immer auf eine ordentliche Portion Ballaststoffe – für langanhaltende Sättigung und Schwung für deine Verdauung. Das gilt übrigens nicht nur für Snacks, sondern allgemein für deine Ernährung. Mindestens 30 Gramm Ballaststoffe sind laut DGE ein Muss. Und das Beste für alle im Home-Office: Die Quellen für Ballaststoffe – Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte – lassen sich super bevorraten.
Pasta, Mehl und Reis waren zu Beginn des Corona-Lockdowns die Verkaufsschlager im Supermarkt – dass diese aber weder gesund noch abwechslungsreich sind, spielte beim Hamstern keine Rolle.
Bei einer ausgewogenen Ernährung gilt: Je bunter, desto besser. Fokussiere dich auf eine Vielfalt an Lebensmitteln, die langkettige Kohlenhydrate, ungesättigte Fettsäuren und hochwertiges Protein sowie reichlich Ballaststoffe liefern. Ein Mix aus knackigem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten, fettarmen Milchprodukten, pflanzlichen Ölen und aromatischem Fisch sind hier ideal.
Nutze unverarbeitete Lebensmittel, bereite deine Gerichte schonend zu, damit alle wichtigen Vitamine und Mineralien erhalten bleiben, und achte dabei auf wenig Zucker und Salz. Sollte dir mittags die Zeit zum Kochen fehlen, koche abends vor oder nutze Meal Prep am Wochenende.
Die DGE empfiehlt täglich 5 Portionen Obst und Gemüse zu essen. Achte daher darauf, dass du 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst pro Tag zu dir nimmst. Warum mehr Gemüse als Obst? Obst enthält schnell verfügbaren Zucker.
Im Zusammenhang mit dem Körpergewicht rückt die Darmflora immer mehr in den Fokus der Forscher. Die größte Wirkung wird Ergebnissen zufolge durch eine vegetarische Ernährung mit möglichst vielen Gemüsesorten erzielt. Idealerweise sollten jede Woche mindestens 25 verschiedene Sorten an Obst und Gemüse auf deinem Essensplan stehen. Aber auch die Steigerung von fünf auf zehn Sorten pro Woche scheint Forschern zufolge bereits positive Effekte zu zeigen. Finde heraus, wieviel du davon schaffst!
Übrigens: Neben frischem Obst und Gemüse kannst du auch jederzeit auf Tiefkühlprodukte oder Eingelegtes zurückgreifen – wenn die Home-Office-Zeit mal wieder länger wird und/oder frische Lebensmittel nur selten verfügbar sind.
Hysterische Hamsterkäufe wie zu Beginn der Corona-Zeiten machen wahrlich wenig Sinn. Es ist allerdings ratsam, immer eine gute Grundlage an haltbaren Lebensmitteln in Reserve zu haben. Dosenravioli und Fertigsuppen sind damit natürlich nicht gemeint, sondern vielmehr gesunde Lebensmittel, die dir auch in von Einschränkungen geprägten Zeiten eine ausgewogene Ernährung ermöglichen.
Wir verraten dir, welche typischen Grundnahrungsmitteln du – egal ob in Home-Office-Zeiten oder nicht – zuhause haben solltest. So kannst du ausgewogene Mahlzeiten kochen und auf ungesunde Alternativen verzichten.
Schluss mit dem Frust, den Corona, Home-Office und lästige Pfunde mit sich bringen. Sieh das Ganze positiv und nutze diese ungewohnte Zeit als Start für etwas Neues. Ergreife die Chance, deine Ernährungsgewohnheiten, die du schon jahrelang mit dir rumschleppst, von Grund auf zu überdenken und gehe sie mit unseren Tipps an!
Die Ernährung von heute auf morgen radikal umzustellen, ist meistens zum Scheitern verurteilt. Möchtest du lästige Home-Office-Pfunde wieder loswerden, solltest du deine Gewohnheiten überdenken und sie Schritt für Schritt anpassen. Setze dir kleine Ziele – für dauerhaften Erfolg!
Nimm dir dazu für jede Woche einen neuen Punkt vor, den du in deine Ernährung integrieren oder optimieren möchtest. Alternativ kannst du auch der Idee des Gesundheits-Experten Patric Heizmann folgen und einen Gesundheitstag pro Woche einbauen: "Nimm Dir mal einen einzigen Tag in der Woche vor und halte Dich an diesem Tag an gewisse Gesundheitsregeln. An diesem perfekten Tag lernst du, gesund mit dir umzugehen und du merkst, wie gut dir dieser Tag im Vergleich zu anderen tut", so Heinzmann. Und "was uns an diesem Gesundheitstag besonders leichtgefallen ist, übernehmen wir automatisch und wenden es auch an anderen Tagen an", so der Gesundheits-Experte weiter.
Die Corona-Krise ist für die meisten nicht leicht. Nutze diese ungewöhnliche Zeit als Chance, verlasse dein Hamsterrad, nimm dir unsere Tipps und deine Gesundheit zu Herzen. Wir sind davon überzeugt, dass du langfristig damit Erfolg haben wirst und deine Gesundheit profitiert!
Wer hat die Studie durchgeführt? Durchgeführt wurde die Studie von der nu3 GmbH mit Sitz in Berlin (Deutschland).
Wie wurden die Daten erhoben? An der Online-Umfrage nahmen 5199 Personen aus Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich und Italien im Zeitraum vom 22.-26.04.2020 teil. Der Fragebogen umfasste 15 ernährungs- und verhaltensbezogene Fragen. Darüber hinaus wurden Daten zur Demografie, dem Stadt-/Land-Verhältnis sowie der Haushaltsgröße gesammelt. Diese vollständig auszufüllen waren die Teilnehmer*innen jedoch nicht verpflichtet. Alle Daten wurden anonymisiert erhoben.
Was war Ziel der Untersuchung? Ziel war es herauszufinden, wie sich Ernährungs- und Bewegungsverhalten durch die umfangreichen Corona-Einschränkungen verändern und welchen Einfluss Social Distancing, Home-Office und Co. auf das Gewicht nehmen.
Was gilt es zu beachten? Die Mehrheit der Teilnehmer*innen ist weiblich und lebt in einem Zwei-Personen-Haushalt ohne Kinder bzw. alleine. Die Betrachtung spezifischer Bevölkerungsgruppen ist Bestandteil weiterer Analysen auf Basis dieser Befragung.
Die vollständigen Studienergebnisse stehen ebenfalls zum Download bereit.
Übrigens: Solltest du weitere Fragen zur Studie haben oder zusätzliche Informationen benötigen, kannst du dich gerne jederzeit per Mail an presse@nu3.de bei uns melden. Wir freuen uns auf deine Nachricht!